Bessere Lebenschancen für Jugendliche
Schülern mit schlechteren Lebenschancen zu besseren Lebenschancen zu verhelfen, ist eines ihrer großen Anliegen. Was ist gut für den Schüler? Und was nutzt eine pädagogische Maßnahme? „Lehrer sollten den Schüler in den Fokus zu stellen und nicht nur das Fachwissen im Auge haben“ rät sie.
In einigen Familien kennt sie Mütter und Töchter als Schülerinnen. 18 Jahre lang war sie die Leiterin der berufsvorbereitenden Bildungsgänge an der Mathilde-Planck-Schule. Auch die Grundstufe des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie die Berufsausbildung in der Landwirtschaft gehörten zu ihrem Bereich. Zahlreiche Neuerungen hat Dorothee Schock an der Mathilde-Planck-Schule eingeführt, zum Beispiel die Berufsfachschule für Pädagogische Erprobung. „Das ist der Anschluss an die Gemeinschaftsschule an den beruflichen Schulen“, erklärt sie. „Da haben wir alles, was die Gemeinschaftsschule auch hat, also die Arbeit mit dem Wochenplan, offene Lernzeit, niveaudifferenzierter Unterricht und Lernberatung. Ziel ist die Einmündung der Schüler nach einem Jahr in eine Berufsausbildung oder nach zwei Jahren der Mittlere Bildungsabschluss.“
In den letzten beiden Jahren hat Dorothee Schock schnell reagiert und zwei neue Klassen für Migrantinnen und Migranten ohne Deutschkenntnisse geschaffen: „Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Land in Zukunft davon profitieren wird, wenn wir mit den Neuankömmlingen gut umgehen.“
„Wir konnten uns alle immer auf sie verlassen, das ist wirklich etwas Besonders, sie hat uns vertraut und uns unterstützt, wo sie nur konnte“ erzählt Lehrerin Kathrin Maurer. „Für mich war das ganz besonders wichtig, als ich neu an der Mathilde-Planck-Schule angefangen habe - aber im Prinzip ist das natürlich immer gut, wenn man weiß, dass man sich auf seine Chefin verlassen kann.“
Studiert hat sie an der Berufspädagogischen Hochschule in Stuttgart Hauswirtschaft und Chemie. Einige ihrer Mitstudentinnen sind ebenfalls als junge Lehrerinnen an die Mathilde-Planck-Schule gekommen und drei davon verlassen dieses Jahr gemeinsam mit ihr die Schule: Ruth Rothenburger, Gudrun Truckses und Traute Theurer.
„Wir werden die Veränderungen schon sehr deutlich wahrnehmen, da verlässt uns eben auch viel Erfahrung und viel über die Jahre angesammeltes Wissen“, bedauert den Abschied Schulleiter Kai Rosum.