Europäische Schülerteams drehen an der Mathilde-Planck-Schule Aufklärungs- und Warnvideos
Wachsam sein, kritisch hinterfragen, aufklären. Um Desinformationen im Internet zu erkennen und einzuordnen, drehen Schülerinnen und Schüler der Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg im Rah-men des Projekts ERASMUS+ mit Teams aus Bulgarien, Slowenien, Frankreich und Österreich Aufklä-rungs- und Warnvideos für Jugendliche. Ziel der Kampagne ist es, junge Menschen dabei zu unter-stützen, Kompetenzen zu entwickeln, um sich sicher und verantwortungsbewusst in der neuen Medi-enwelt zu bewegen.
Das europäische Austauschprogramm ERASMUS+, an dem die Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg seit 2019 teilnimmt, wurde coronabedingt bis Mitte 2022 verlängert. In den vergangenen beiden Jahren war es nicht möglich, den europäischen Austausch zwischen den teilnehmenden Schulen wie geplant durchzuführen. Mit dem Besuch bulgarischer und slowenischer Schülerinnen und Schüler nutzt die Mathilde-Planck-Schule die Verlängerung des Programms, um physische Events für die Teilnehmenden wieder möglich zu machen. „Wir begrüßen die Entscheidung, das Programm zu verlängern. Die Schülerinnen und Schüler können so das weiterführen, was vor beinahe drei Jahren begann: den Austausch und das gemeinsame Lernen über Ländergrenzen hinweg“, so Kai Rosum-Kunzelmann, Schulleiter der Mathilde-Planck-Schule.
Internationale Schülerteams drehen Aufklärungs- und Warnvideos zum Thema Fake News
Die im Jahr 2019 gestartete Projektreihe „Fake News among Teenagers – Towards a more responsible media literacy“ wurde im Februar an der Mathilde-Planck-Schule fortgesetzt. 22 Schülerinnen und Schüler aus fünf verschiedenen Ländern trafen sich digital und analog, um gemeinsam unter dem Titel „Students make Media” Aufklärungs- und Warnvideos für Jugendliche zum Thema Fake News zu drehen. Bei dem Treffen beschäftigte sich die internationale Projektgruppe mit den Folgen und Gefahren sowie dem Erkennen und Analysieren von Fake News. Neben eigenen Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler in ihre Videos einbrachten, erhielten sie einen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Michael Butter, Experte für Verschwörungstheorien an der Universität Tübingen. „Wir verknüpfen in den Videos unterschiedliche Ansätze und kommen so der Komplexität des Themas Fake News einen Schritt näher“, erklärt Vanessa Bentz, betreuende Lehrerin des Projekts an der Mathilde-Planck-Schule. „Schülerinnen und Schüler haben ihre Erfahrungen mit Fake News und Verschwörungstheo-rien. Die bewusste Auseinandersetzung mit den Folgen und Gefahren sowie die Aufgabe, für andere junge Menschen Warnvideos zu erstellen, sensibilisiert und macht wachsam.“
Ergebnisse werden im Schulcurriculum verankert
Der Ertrag und die Erkenntnisse aus dem dreijährigen Projekt werden im Schulcurriculum der teil-nehmenden Schulen verankert. In Arbeitsgruppen und Unterrichtsstunden sollen die Aufklärungs- und Warnvideos eingesetzt werden. „Das große Engagement der Beteiligten belegt, wie wichtig das Thema ist“, so Rosum-Kunzelmann. „Die Videos sind für Jugendliche von Jugendlichen. Sprache, Blickwinkel und Umsetzung orientieren sich daher ganz klar an der Zielgruppe. Darin liegt viel Po-tenzial für den Einsatz im Unterricht.“
Die Reihe „Fake News among Teenagers – Towards a more responsible media literacy“ findet im Juni in Bulgarien ihren Abschluss. Der Wunsch aller Teilnehmenden ist es, dass alle Beteiligten anwesend sein können – auch die Ländergruppen aus Österreich und Frankreich. Sie waren am Treffen an der Mathilde-Planck-Schule aufgrund von Reisebeschränkungen digital zugeschaltet.
Schulpartnerschaft zur Förderung internationaler Gemeinschaft
ERASMUS+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das seit 30 Jahren Studierende, junge Erwachsene und Dozenten in 34 Ländern der EU unterstützt. Im Zentrum des EU-Programms stehen der internationale Austausch zu Lernzwecken sowie die transnationale Zusammenarbeit im Bildungs- und Jugendbereich. ERASMUS+ Schulpartnerschaften sollen Begegnungen von Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften ermöglichen. Die Projektarbeit widmet sich Themen wie demokrati-scher Bildung, der Vermittlung interkultureller Kompetenz und Toleranz im schulischen Alltag.