Verabschiedung von Frau Holtermann
Sechshundert Schüler der Mathilde-Planck-Schule verabschieden Schulleiterin Gabriele Holtermann unter Jubelrufen in den Ruhestand.
Die Schulleiterin wurde morgens mit einer Luxuslimousine von zu Hause abgeholt, entlang des Römerhügelwegs begleitet von eine Fahrradeskorte der Lehrer. Vor dem Schulhaus wartete eine riesige Menschenmenge, bestehend aus sechshundert Schülerinnen und Schülern und fast hundert Lehrern. „God bless Ms Holtermann“, riefen die Schüler der ehemaligen Englischlehrerin zu und schwenkten dabei lachsfarbene Papierfähnchen. „Auf den Fähnchen sind eine Krone und in der Krone die Buchstaben HM – das Kürzel von Frau Holtermann zu sehen“, erklärt Lehrerin Victoria Schwartz. Als Verbindungslehrerin der Mathilde-Planck-Schule unterstützte sie die SMV bei der Umsetzung der Massenaktion. Die Idee hatten die Schüler, weil Garderobe und Auftreten der Schulleiterin an die Königin von England erinnern. „Den roten Teppich hat auch ein Lehrer für uns organisiert, Jan Panek hat die Technik für uns aufgebaut und die elften Klassen haben sich um die richtige Aufstellung der Schüler gekümmert“, berichtet Veronika Mühlbauer, eine Schülerin der 12. Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums. Wie eine Königin wurde die Schulleiterin in Empfang genommen, dunkel gekleidete Lehrer sorgten als scheinbares Securitypersonal für Sicherheit und Ordnung, beim Aussteigen auf dem roten Teppich entstand ein regelrechtes Blitzlichtgewitter.
Die Schulleiterin Gabriele Holtermann hat das Gesicht der Mathilde-Planck-Schule in den letzten 23 Jahren entwickelt und gestaltet. Holtermann war es, die bei der Namensgebung der Schule im Jahr 1992 Mathilde Planck als Namenspatronin vorschlug. Mit Mathilde-Planck prägt nun eine Politikerin, frühe Frauenrechtlerin und Lehrerin aus Ludwigsburg den Charakter der Schule.
Die Mathilde-Planck-Schule hat sich unter der Leitung von Gabriele Holtermann zu einem Kompetenzzentrum von regionaler Bedeutung für soziale, hauswirtschaftliche und landwirtschaftliche Berufe entwickelt. Auch Berufe des Hotel- und Gaststättengewerbes und zahlreiche pflegerische Berufe, wie zum Beispiel Kinderpfleger oder Altenpfleger werden hier ausgebildet. An der Mathilde-Planck-Schule gibt es aber berufliche Gymnasien mit den Profilen Ernährung, Soziales und Gesundheit. Dadurch entwickelte sich die Schule in den letzten Jahren gleichzeitig zu einer der größten Gymnasien im Landkreis.
„Bei uns an der Schule gibt es jede Menge Möglichkeiten und auch eine sehr gute Ausstattung, zum Beispiel mit Computern“, freut sich Duygu Gürses, Schülersprecherin an der Mathilde-Planck-Schule. Sie fährt fort: „Aber das Besondere hier ist das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Die Lehrer kümmern sich wirklich um jeden Einzelnen.“ Die Gestaltung einer guten Schule, in der sich die Lehrkräfte um die Schüler kümmern, war das pädagogische Anliegen der Schulleiterin. Aber es ging ihr auch um die Förderung der Kompetenzen der Mitarbeiter. „Wenn die Lehrer zu Fortbildungen wollten, gab es nie irgendein Problem. Frau Holtermann hat uns bei der Weiterbildung und beruflichen Entwicklung immer unterstützt, das war gar keine Frage“, erzählt Susanne Berghofer, Leiterin der Projektgruppe Lehrerfortbildung an der Mathilde-Planck-Schule. „Man kann nur hoffen, dass sich an diesen traumhaften Verhältnissen in Zukunft nicht allzu viel ändert.“
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