Woche der Reanimation an der Mathilde-Planck-Schule: „Jeder kann ein Leben retten“
Schulsanitäter und Lehrer bilden als Multiplikatoren Schüler in der Reanimation aus.
„Wir wollen Laien zur Hilfe ermutigen, weil in einer Notsituation jede Minute zählt“, sagte Landrat Dr. Rainer Haas an der Mathilde-Planck-Schule bei der Eröffnung der „Woche der Reanimation“. Prof. Dr. Götz Geldner, ärztlicher Direktor am Klinikum Ludwigsburg, erklärte den Schülern die Relevanz des Themas und zeigte die Techniken der Wiederbelebung unter dem Motto „Prüfen, rufen, drücken“. Die Schüler prüften Atmung und Herzschlag, riefen mit einer Handyattrappe nach Hilfe und übten die Herz-Lungen-Wiederbelebung an Reanimationspuppen. Nachdem die Schüler die Reanimation erlernt hatten, gaben sie ihr Wissen in Kleingruppen an andere Klassen weiter. „Die Schüler sind die Multiplikatoren – auf diese Weise lernen sehr viele Jugendliche im Beruflichen Schulzentrum, wie man ein Leben rettet“, erklärt Angelika Mayer. Die Lehrerin und Ärztin hat die Veranstaltung in der Mathilde-Planck-Schule organisiert.
Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – und dann ist schnelle Hilfe gefragt. Da der Rettungswagen meist länger als fünf Minuten braucht, um zu kommen, ist es wichtig, dass Passanten vor Ort sofort mit einer Herz-Lungen-Massage beginnen.
Auf 100.000 Einwohner kommen jedes Jahr rund fünfzig Fälle eines Herzstillstands. Die sogenannte Laienreanimation bildet das erste Glied der Rettungskette. Die sofortige Reanimation verdoppelt die Überlebensrate bei Reanimationen. Die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal im Leben in die Situation zu kommen, die Überlebenschancen bei einem Menschen durch diese einfachen Maßnahmen zu vervielfachen, ist sehr hoch – und es kann jeden treffen, nicht nur Fremde, sondern auch die eigenen Eltern, Freunde oder Verwandte.
Astrid Tillig