Elefantenzahnpasta für den Nachwuchs
Abiturientinnen und Abiturienten der Mathilde-Planck-Schule veranstalten einen Schnuppertag für Realschüler in den Laboren des Ernährungswissenschaftlichen Gymnasiums
Die Absolventinnen und Absolventen des Ernährungswissenschaftlichen Gymnasiums der Mathilde-Planck-Schule haben für interessierte Realschüler einen Schnuppertag organisiert, um den Unterricht im Labor zu vorzustellen.
Morgens stand bereits ein Grüppchen junger Ernährungswissenschaftlerinnen in Chemiekitteln an der Bushaltestelle, um dort die Realschüler abzuholen und sie anschließend durch das große Schulhaus zu führen. Danach teilten sich die Gruppen auf und die Realschüler durften unter Anleitung der Abiturientinnen und Abiturienten an sechs Stationen ernährungswissenschaftliche und chemische Experimente selbst durchführen.
Beim Thema Stoffwechsel und Alkoholabbau erlebten die Realschüler mit Hilfe von speziellen Rauschbrillen die veränderte Wahrnehmungsfähigkeit unter Alkoholeinfluss. Sie experimentierten mit der Gelierwirkung von Pudding, probierten Smoothies um die Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe besser zu verstehen und untersuchten verschiedene Lebensmittel mit Bunsenbrennern und Fehlingproben in Reagenzgläsern.
An einer Station sah man verblüffte Realschüler mit Schutzbrillen und Laborkitteln. „Wir machen hier sogenannte Elefantenzahnpasta“ lachte Abiturient Robin Burkhard, der den Versuch anleitete. „Durch die Mischung von Wasserstoffperoxid und Kaliumiodid wird katalytisch in Wasser und Sauerstoff gespalten. Bei der Reaktion entsteht innerhalb von einer Sekunde sehr, sehr viel Schaum … deshalb wird das Versuchsergebnis auch als Elefantenzahnpasta bezeichnet.“
Der 15-jährige Johannes Imig aus der Gottlieb-Daimler-Realschule freut sich, dass er bei der Verlosung einen der begehrten Schnupperplätze bekommen hat: „Es ist interessant mit den Sachen zu hantieren, deshalb machen die Experimente Spaß“, findet er. Seine Mitschülerin Yasemin Batindi interessiert sich zwar nicht für das Profil Ernährungslehre, aber der Tag am Beruflichen Gymnasium hat sie trotzdem beeindruckt. „weil hier die Einrichtung ganz neu ist“ erklärt sie und kichert.
„Das hier ist eine gute Möglichkeit den Realschülern zu zeigen, was wir hier machen. Ich selbst konnte mich damals nur beim Infoabend informieren“, erzählt die Abiturientin Katharina Pulli. Für sie war das Ernährungswissenschaftliche Profil des Beruflichen Gymnasiums genau das Richtige und sie möchte im Herbst mit ihrem Chemiestudium beginnen.
Daniela Pfeiffer, Chemielehrerin an der Mathilde-Planck-Schule, hat das Projekt gemeinsam mit ihrer Ernährungslehrekollegin Conny Schreiweiß bei den Schülern angeregt. „Unser Problem ist, dass die Realschüler sich häufig nur schwer vorstellen können was man im Ernährungslehre- oder im Chemieunterricht macht“, erklärt sie. „Für mich war das eine sehr schöne Erfahrung, zu sehen mit wie viel Freude die Abiturienten unser Profil vorstellen. Es hat wirklich allen Spaß gemacht.“
Astrid Marte-Tillig