Die ersten Absolventen der praxisintegrierten Ausbildung zum Erzieher erhalten ihre Zeugnisse
Alle Absolventinnen und Absolventen der Mathilde-Planck-Schule haben bereits einen Arbeitsvertrag
Nach drei Jahren Ausbildung erhielten nun die ersten Absolventen der praxisintegrierten Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin (PIA) an der Mathilde-Planck-Schule ihre Abschlusszeugnisse. Zu diesem Festakt hatten sich zahlreiche Lehrer, Eltern und Freunde der Absolventen aber auch Anleiterinnen und Vertreter der Ausbildungsträger in der großen Aula der Mathilde-Planck-Schule versammelt.
Alle Absolventen der PIA Ausbildung an der Mathilde-Planck-Schule haben bereits einen Arbeitsvertrag, die Auszubildenden bei städtischen Einrichtungen wurden alle übernommen. „Ich schaff schon ab morgen im neuen Kindi, da finden dann ab Mittwoch Elterngespräche statt und die Eingewöhnung für die neuen Kinder beginnt“ berichtet Absolventin Laura Jass. Ähnliches berichten auch ihre Klassenkameradinnen.
Die praxisintegrierte Ausbildung besteht jetzt als Alternative zur traditionellen vollschulischen Erzieherausbildung. Die zukünftigen Erzieher und Erzieherinnen arbeiten bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr im Betrieb mit und besuchen nur tageweise in die Schule. Insgesamt müssen sie während der Ausbildung 2000 Stunden einer Einrichtung, also beispielsweise im Kindergarten, mitarbeiten. Tatsächlich haben aber die Auszubildenden der Mathilde-Planck-Schule ausnahmslos deutlich mehr Stunden in der Praxis gearbeitet, zumeist um die 2300 Stunden. Den Auszubildenden der praxisintegrierten Ausbildung wird besonders viel Engagement abverlangt, in den Einrichtungen gelten sie als Arbeitnehmer und nicht als Schüler. Aber sie sind auch von Anfang an bewusst Mitglieder des Teams in der jeweiligen Einrichtung. Das ist anders als in der traditionellen Erzieherausbildung, wo die Schüler erst nach zwei Jahren vollschulischer Ausbildung als Berufspraktikantinnen und -praktikanten in die Einrichtungen gehen.
Michael Kleemann, Lehrer an der Mathilde-Planck-Schule, hat die neue Schulart mitentwickelt: „Die Bezahlung, schon während der Ausbildung, gibt es im gewerblichen Bereich schon immer. Bei PIA erhalten auch die zukünftigen Erzieher endlich diese Wertschätzung. Deshalb haben wir in der PIA Ausbildung teilweise auch Leute, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben - die würden ohne Bezahlung nicht kommen.“
Astrid Marte-Tillig