Kabarettist Philipp Weber testet die Mensa der Mathilde-Planck-Schule
Landesweiter Tag der Schulverpflegung am 22. Oktober:
Kabarettist Philipp Weber testet die Mensa der Mathilde-Planck-Schule und zeigt den Schülern sein Programm "Futter - Streng verdaulich".
40 Schulmensen und ihre Träger – von der Grund- und Werkrealschule bis zur Berufsschule – hatten sich für den Schulmensentest beworben. Philipp Weber spielte in den Gewinnerschulen aus seinem Programm "Futter – Streng verdaulich" und testete danach mit einer Gruppe aus Schülerinnen und Schülern der Mathilde-Planck-Schule die Schulmensa des Beruflichen Schulzentrums. Dabei vergaben die Schüler Noten für Kriterien wie Geschmack, Aussehen und Service bei der Essensausgabe.
Landrat Dr. Haas eröffnete die Veranstaltung. Anwesend waren auch Vertreter des Ministeriums sowie die Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums.
Philipp Weber thematisiert Verbraucherschutz auf humoristische Weise und vermittelt Ernährungstipps mit Augenzwinkern und Witz. Bei seinem Auftritt vor den Schülerinnen und Schülern sprach er auf humorvolle Weise Themen rund um's Essen an, beispielsweise Kochshows im Fernsehen und Lebensmittelunverträglichkeiten oder die psychologischen Tricks der Lebensmittelwerbung und Nahrungsmittelproduktion.
So schlug er beispielsweise vor, dass Joghurts, deren Aromen aus Nutzholz gewonnen werden, künftig auch Namen wie „Nutzholz-Maracuja“ tragen könnten.
Cornelia Schreiweis, Lehrerin für Ernährungslehre und Chemie an der Mathilde-Planck-Schule, freute sich über die Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung und mit Fokus auf das Mensaessen: „Ich finde es so wichtig, dass die Schüler ein Bewusstsein dafür entwickeln, was sie eigentlich essen“, erklärt sie. „Die Mensa kann viel anbieten. Wichtig ist aber, was tatsächlich nachgefragt wird, also was die Schüler essen wollen. Und genau da hat Philipp Weber einen Beitrag zu mehr Bewusstsein geschaffen.“
Die Schüler verblüffte, dass der Kabarettist auch die Lehrer und sogar den Schulleiter auf die Schippe nahm. „Als Herr Rosum kam, hat er sich lustig gemacht und gefragt, ob der Schulleiter etwa extra Aufmerksamkeit brauchen würde“, erzählt die Abiturientin Beyza Atas lachend. „Er bringt einen aber vor allem zum Nachdenken über Sachen, die man im Alltag vergisst. Ich bin jetzt noch wachsamer, wenn es um Lebensmittel geht“, ergänzt Laila Formuly aus der 13. Klasse des Ernährungswissenschaftlichen Gymnasiums.
Der Schulmensentest ist eine Initiative des Ministeriums für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Am 22. Oktober ist Tag der Schulverpflegung und das Land macht mit dem Schulmensentest auf die enorme Bedeutung des Schulessens für Kinder und Jugendliche, Eltern, Schulen und Gemeinden im Land aufmerksam. „Gutes Schulessen soll abwechslungsreich, kindgerecht, frisch, attraktiv angerichtet und hochwertig sein sowie möglichst aus regionalen und ökologischen Zutaten bestehen. Gleichzeitig muss es auch bezahlbar sein. Und das Wichtigste: das Essen in der Schulmensa soll gut schmecken“, sagte Minister Bonde.
Die Kosten des Schulessens an der Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg waren für die Schülerschaft bereits häufiger ein Grund zur Klage: Während die Mensen der städtischen Schulen bezuschusst werden, wird von den Berufsschülern erwartet, dass sie ihr Essen in vollem Umfang selbst bezahlen können. Allerdings haben die Schüler des Beruflichen Gymnasiums der Mathilde-Planck-Schule keine Arbeitsstelle, sondern sind Vollzeitschüler auf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife, also Gymnasiasten wie die anderen auch. Als Folge ist die Schulmensa des Beruflichen Schulzentrums Ludwigsburg zu einer knappen Kalkulation gezwungen und die Schüler müssen trotzdem höhere Preise zahlen als andere Schüler der Stadt Ludwigsburg.
Astrid Marte-Tillig