Mathilde Planck
- geboren am 29. November 1861 in Ulm
- gestorben am 31. Juli 1955 in Gochsen
Mathilde Planck bezweifelte, dass ihre Lebenserinnerungen für die Nachwelt von besonderem Wert seien. Sie wirkte zwar lebhaft öffentlich, aber doch mehr am Rande des Geschehens.
Wer war nun diese aufrecht energische, zarte kleine Frau, die so wenig Getue um sich selbst machte?
„Man sollte bei Kindern, die in dem einen oder anderen Punkt versagen, die Geduld und die Hoffnung auf einen späteren Ausgleich nicht aufgeben.“
Ihr Denken und Handeln war zeitlebens getragen von der Sorge und der Verantwortung um das Wohl des Nächsten. Bis ins hohe Alter blieb sie ihrem persönlichen Leitbild, der Pflicht zur gesellschaftlichen Mitverantwortung des Einzelnen, treu.
Mathilde Planck setzte sich gezielt dafür ein, bessere Bildungsvoraussetzungen und Berufschancen für Mädchen und Frauen zu erreichen.
Sie kämpfte unermüdlich dafür, dass Frauen uneingeschränkt als ebenbürtige Lehrkräfte anerkannt werden und freien Zugang zu allen Bildungseinrichtungen haben.
„Wenn etwas nötig ist, muss es getan werden.“
Sie gehörte 1921 zu den Gründungsmitgliedern der ersten deutschen Bausparkasse, der GdF Wüstenrot, in der sie eine Zeitlang sogar als Vorsitzende des Vorstandes fungiert.
Sie initiierte den Bau des ersten modernen Altersheimes in Ludwigsburg, dessen Leitung sie jahrelang selbst innehatte.
Sie wirkte als erste weibliche Abgeordnete der Deutschen Volkspartei an der Lösung sozialpolitischer Probleme im württembergischen Landtag mit.
„Wir müssen frei werden von dem Wahn, dass die Gewalt die letzte entscheidende Instanz im Leben der Menschheit sei.“
Sie war Gründungsmitglied der Stuttgarter Filiale des Nationalen Frauendienstes, einem überparteilichen Zusammenschluss von Frauenvereinen, der die Familien- und Versehrtenpflege in den Notzeiten des Ersten Weltkriegs in ehrenamtlicher Arbeit sicherte.
Als Volksvertreterin ist ihr Bestreben, Kriegsnot und den Verlust jeglicher Würde in der Zukunft zu verhindern.